Montag, 29. September 2014

altes Herrenhemd wird zum Damenshirt TUTORIAL

Jetzt weiß ich, warum Tutorials manchmal länger brauchen, bis sie online gestellt werden. Ist doch eine ziemlich aufwändige Sache. Aber hier ist nun meine Anleitung, wie ich aus einem Herrenhemd ein Damenshirt genäht habe. Danke an meinen alten Herrn für das überlassene Hemd (auch wenn Farbe und Muster nicht unbedingt mein Fall sind)!

Was ihr dafür braucht :
1 Hemd
Einziehgummi
Schere
Faden
Nähmaschine

Zu Beginn probiert das Originalhemd mal an, ob es mindestens eine Nummer zu groß ist (sollte es schon sein, ansonsten könnt ihr hier abbrechen)


Jetzt kommt das Abschneiden der Ärmel. Ich habe von Schulternaht 20 cm runter gemessen und hier gerade abgeschnitten (dies ist schon inkl. Nahtzugabe) Dann schneidet den Kragen weg (achtet darauf, dass kein Knopf im Weg ist, wenn ihr dann den Saum umnäht, also entsprechend tief unter dem Knopf abschneiden). An dieser Stelle müsst ihr euch überlegen, ob ihr einen weiten Ausschnitt haben wollt, bei dem der Ausschnitt an den Schultern sitzt (dann wird von Schulternaht bis Schulternaht geschnitten) oder einen "normal" weiten Kragen (dafür habe ich in der Mitte 15 cm hinunter gemessen). Um die Rundung schön hinzubekommen, könnt ihr einen Teller oder eine ovale Servierplatte nehmen. Wichtig ist, dass ihr Vorder- und Rückenteil vorher zusammensteckt, damit der Stoff beim Schneiden nicht verrutscht.


Und jetzt geht's an Nähen. Zuerst die geschnittenen Kanten versäubern und 0,5 cm Saum umnähen, sowohl an den Ärmeln als auch am Halsausschnitt. Nun kommt der aufwändigste Teil: Das Annähen des Gummis. Ihr nehmt für die Ärmel die einfache Länge des Ärmelumfanges (also wenn der Gesamtumfang des Ärmels 20 cm ist, dann nehmt ihr 10 cm), Gummi abschneiden und 2,5 cm von der Saumkante entfernt annähen. Hier müsst ihr richtig fest daran ziehen - noch viel mehr als wenn ihr ein Bündchen an einen Pulli näht. Und nein, der Gummi mit der halben Länge ist nicht zu kurz, glaubt mir! Der Einziehgummi dehnt sich um das Doppelte, wenn ihr richtig gut daran zieht. Das Ergebnis sieht dann so aus (wohl eher wie eine zugebundene Socke):


Tipp: Für das Annähen des Gummis verwendet einen ZickZack Stich. Aber nicht einen ganz Engen und keinen ganz Weiten. Bei meiner guten alten Nähmaschine verwende ich den Zweitkleinsten von 4.


Wenn ihr den Gummi an den Hals näht, dann funktioniert es genauso wie bei den Ärmeln. Wenn es ein ganz weiter Ausschnitt ist (von Schulternaht bis Schulternaht), dann wendet das gleiche Prinzip an: halbe Länge vom Gesamtumfang des Ausschnitts und Ziehen was das Zeug hält. Ihr wollt ja nicht, dass sonst das Shirt von den Schultern rutscht. Ihr werdet euch hier wieder mind. 7 Mal denken, dass der Gummi zu kurz ist. Aber nein, das ist er definitiv nicht! Ich habe bei meiner Variante keinen so weiten Ausschnitt geschnitten, daher habe ich die 1,5 fache Länge vom Gummi verwendet (also 1 x die Länge vom vorderen Halsschnitt plus nochmals die Hälfte davon), sonst hätte ich wahrscheinlich einen Rüschenstehkragen draus bekommen. Beim Annähen habe ich dann auch nicht ganz so fest gezogen. Ist schwierig zu sagen, wie fest. Wahrscheinlich so wie wenn ich ein Bündchen an einen Jersey annähe.


Nun noch das Finale: den Bund nähen. Hier wieder die einfache Länge vom Gummi nehmen und an den gesamten Bund nähen. Auch hier ist diese Gummilänge nicht zur kurz! Und zwar ca. 1 - 2 cm unterhalb des letzten Knopfes. Achtet darauf, dass die offene Stelle am Originalbund vorher mit ein paar Stichen zusammengenäht ist, dies vereinfacht das ganze Vorhaben.


So sieht das Ergebnis nun aus:


ok, ich ziehe es mal an, damit man es ev. besser sehen kann:


Naja, solche Selbstportraits sind auch nicht optimal zum Vorzeigen

Bin zufrieden mit dem Ergebnis und verlinke es bei RUMS und FREUTAG


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